Forschung

Crashkurs für Migrant:innen zur besseren beruflichen Integration

Foto: Teachsurfing

Bei jungen Flüchtlingen und Migrant:innen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie weder erwerbstätig sind noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, im Vergleich zu jungen Einheimischen nach wie vor deutlich erhöht. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg arbeitet deshalb zusammen mit der gemeinnützigen Organisation TeachSurfing und weiteren Partnern aus Italien, Zypern und Rumänien an einem KI-gestützten e-Learning Programm zur besseren Integration von 18 bis 30-jährigen Migrant:innen und Flüchtlingen in den europäischen Arbeitsmarkt. Das Forschungsprojekt “Young Refugees AI Student Empowerment Program” (RAISE) unter der Leitung von Dr. Nicole Flindt wird seit Mai 2022 für zweieinhalb Jahre über Erasmus+, dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union, mit rund 326.000 Euro gefördert.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für wirkungsvolle Workshops

RAISE entwickelt als Follow-up Projekt die ursprüngliche e-Learning Plattform „e-VELP“ weiter: Am 15. Mai 2024 startete der hierbei entwickelte neue e-Learning-Kurs „Impactful Workshop Planning – Tips and Tricks“. Er ermöglicht Betroffenen, ihr kulturelles Wissen und ihre beruflichen Fähigkeiten zu erkennen, zu strukturieren und in eigenen Workshops zu kommunizieren. Der Crashkurs wurde auf insgesamt 15 Stunden gestrafft und bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung wirkungsvoller Workshops. Der e-Learning Kurs wurde im RAISE-Projekt anhand einer neurodidaktisch und pädagogisch geprägten KI-Technologie entwickelt.

Bessere Selbst-Beurteilung und kommunikative Fähigkeiten

Die Lerneinheiten des Kurses behandeln wichtige Themen wie die Selbst-Beurteilung persönlicher Fähigkeiten, die Auswahl eines passenden Themas oder die Verbesserung der sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten. Ein weiteres Ziel ist auch, die Betroffenen selbst zu Trainer:innen fortzubilden. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Durchführung der Workshops: Die teilnehmenden Migrant:innen und Flüchtlinge führen ihre Workshops mit Ansprechpartnern wie etwa Organisationen, Bildungsträgern und kommunalen Einrichtungen durch. Anhand individueller Themen kann auch die persönliche Geschichte transportiert werden. Entsprechendes Feedback der Workshopteilnehmenden und das Knüpfen von Kontakten fördern die Integration in regionale Strukturen. Sozialarbeiter:innen und -pädagog:innen unterstützen den Prozess, indem sie bei der Erarbeitung der persönlichen Workshops helfen.

Zainabs Geschichte

Ein Beispiel dafür, wie diese Kursstruktur funktioniert, zeigt Zainabs Geschichte. Sie ist eine nigerianische Studentin, die vor dem Krieg in der Ukraine Zuflucht in Deutschland suchte. Zainab überwand Sprachbarrieren und passte sich an ein neues Leben an. Mit Unterstützung einer deutschen Familie gelang es ihr, ihren Flüchtlingsstatus zu überwinden und an der Universität zugelassen zu werden. Nun macht sie ihren Master. „Die Durchführung des Workshops war für mich eine transformierende Erfahrung. Trotz persönlicher Herausforderungen wie ein Umzug … konnte ich meine Geschichte teilen und so meine Resilienz stärken“, resümiert Zainab.

Dr. Nicole Flindt, Projektleiterin von Seiten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, freut sich mit Projektmitarbeiterin Nele Rohde, dass die Weiterentwicklung des Programms funktioniert hat. Und sie ist sich sicher mit Blick in die Zukunft: "Durch die modulare und flexible Architektur der KI können auch andere Jugendbildungsprogramme verbessert werden."

Weitere Informationen

Projektverantwortliche

Dr. Nicole Flindt, +49 6221 477 619, flindt☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de

Anliegen und Fragen an den Projektpartner Teachsurfing wenden Sie bitte an: evelp☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜teachsurfing☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de